Kennst du das? Du postest ein Bild von deiner neuesten Arbeit, investierst Stunden in den perfekten Text, likst und kommentierst bei anderen in der Hoffnung auf ein bisschen Aufmerksamkeit. Du scrollst durch deinen Feed, siehst den scheinbaren Erfolg der anderen und fragst dich, warum keiner bei dir kauft. Und dann überkommt dich dieses depressive Gefühl, dass alle anderen Unternehmen es auf Social Media geschafft haben, nur du nicht.
Du fühlst dich gefangen in einem digitalen Hamsterrad. Du arbeitest mehr für den Algorithmus von Facebook, Instagram, TikTok oder LinkedIn als für dein eigenes Unternehmen. Du sammelst Kontakte wie Briefmarken, ohne zu wissen, wozu eigentlich.
Wenn dir das bekannt vorkommt, dann lies weiter. Denn ich habe den Stecker gezogen und es war die beste unternehmerische Entscheidung der letzten Jahre.
5 Learnings aus meinem „Game Over“ Social-Media-Experiment
- Qualität vor Quantität: Ein kleines, echtes Netzwerk ist unendlich wertvoller als tausende digitale „Freunde“, denn unsere Fähigkeit, Beziehungen zu pflegen, ist mathematisch begrenzt (die 419-Formel).
- Offline Kontakte: Mit meinem „offline“ Unternehmernetzwerk habe ich die letzten 6 Monate mehr Umsatz generiert als mit Social Media die letzten 5 Jahre.
- Digitales Eigentum: Deine Website ist dein Eigentum. Ein Social-Media-Profil ist nur gepachteter Grund, dessen Besitzer dich jederzeit vor die Tür setzen kann.
- Das Ende der Ablenkung: Weniger Kontakte bedeuten weniger Lärm im Feed. Das Ergebnis: mehr Fokus auf das Wesentliche und klarere Geschäftsentscheidungen.
- Die 419-Formel: Es gibt eine mathematische Grenze für die Anzahl an echten Beziehungen, die ein Mensch führen kann. Alles darüber hinaus ist eine Illusion.
Der Moment, in dem ich den Social Media Stecker gezogen habe
Unternehmerisches Wachstum bedeutet nicht immer, mehr zu tun, mehr hinzuzufügen oder mehr zu sammeln. Manchmal ist der größte Hebel das konsequente Weglassen. Genau diesen Hebel habe ich betätigt, indem ich den Stecker gezogen habe. Keine halben Sachen, sondern ein radikaler Schnitt, der längst überfällig war.
Ich habe es getan. Ich habe massiv ausgemistet. Die nackten Zahlen:
- LinkedIn: Reduziert von 4.265 auf 311 Kontakte.
- Facebook: Reduziert von 1.954 auf 659 Kontakte (und der Prozess läuft noch).
- XING: Das Profil habe ich am 3. November 2025 komplett gelöscht. Plattform und über 3.000 Kontakte, goodbye!
- TikTok: Das musste ich gar nicht löschen. Nach sieben Tagen wusste ich, das ist nichts für mich.
- X (ehemals Twitter): Auch hier läuft der Prozess des Löschens noch.
Die Gründe dafür waren nicht nur geschäftlicher Natur. Nach einer Hardcore-Buch-Challenge im Jahr 2021, bei der ich den ganzen Tag nur noch mit Posten, Liken und Kommentieren beschäftigt war, landete ich in einem gepflegten „Social Media Burnout“. Jedes Mal, wenn ich durch den Facebook-Feed scrollte, überkam mich ein depressives Gefühl. Ich dachte nur: „Die haben es alle geschafft und ich nicht, ich plage mich schon Jahre ab.“ Die letzten Jahre habe ich daher kaum noch was auf Social-Media-Plattformen gemacht, außer die Teqball Erfolge meines Sohnes Alex.
Aber es gab einen noch tieferen, schmerzhafteren Grund. Im Lärm der tausenden Kontakte habe ich das Wichtigste übersehen. Einige gute Bekannte, die ich über die Jahre persönlich oder auf Seminaren kennengelernt habe, sind in den vergangenen 3 Jahren verstorben, und ich habe es nicht mitbekommen.
Warum?
Weil in der schieren Masse an Belanglosigkeiten die Menschen untergehen, mit denen du eigentlich mehr Zeit hättest verbringen sollen. Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass diese Zahlensammlerei nicht nur geschäftlich sinnlos, sondern menschlich fatal ist.
Daraus habe ich eine zentrale Erkenntnis für mein Geschäft und mein Leben gezogen:
„Nicht die Masse macht es, sondern die Qualität.“
Beim Ausmisten ging es aber nicht nur um Freunde, Bekannte und Geschäftskontakte. Meine Regel war einfach: Ich habe alle Kontakte entfernt, die mir keinen Mehrwert bringen. Und Mehrwert definiere ich breiter als nur Umsatz. Wenn ich mit jemandem Spaß habe, er mich unterhaltet oder ich aus seiner Erfahrung lernen kann, ist das für mich ein riesiger Mehrwert. In der freien Wildbahn, im echten Leben, triffst du dich ja auch nicht mit Leuten, die dich nur herunterziehen oder langweilen. Warum also online?
Dieses Bauchgefühl, dass meine 4.265 LinkedIn-Kontakte bedeutungsloser Lärm waren, sollte bald einen Namen und eine knallharte strategische Grundlage bekommen.


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Die Offenbarung – Das Buch, das den Schalter umlegte
Manchmal steckt man so tief im eigenen Trott fest, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Man benötigt einen Impuls von außen. Für mich war dieser Impuls ein Buch: „Social Media ist tot“ von Massimiliano Salerno. Massimiliano habe ich im September 2022 am Sales Angels Day in Landau in der Pfalz kennengelernt. Sein Buch, das ich Anfang November gelesen habe, war dann für mich der ausschlaggebende Grund, endlich auch meine Social-Media-Kanäle aufzuräumen.
Die Kernbotschaft ist so provokant wie einleuchtend: Für die meisten Unternehmen ist Social Media eine gigantische Illusion. Sie stecken Zeit und Geld in Social Media Marketing, unterm Strich kommt aber kaum etwas drumherum. Rechnet man den Einsatz in einen Stundenlohn um, verdienen sie weniger Geld als eine Putzfrau.
Das „perverse“ dabei? Sie erstellen Content für Konzerne, die Milliarden damit verdienen, und nebenbei bauen Sie ihr eigenes Business nur auf „gepachteten Grund“ auf.
Stell dir vor, du bist Handwerker. Deine Website und dein Google Unternehmensprofil lässt du Links liegen. Du baust dein ganzes Online Marketing dafür auf Facebook oder Instagram auf. Das ist, als würdest du deine teuerste Maschine in der Werkstatt eines anderen aufstellen. Wenn der Vermieter dich rausschmeißt, ist nicht nur dein Platz weg, dein wichtigstes Werkzeug ist es auch. Dieser Grund gehört nicht dir, du bist nur ein Pächter. Wenn Mark Zuckerberg morgen entscheidet, die Spielregeln zu ändern, den Algorithmus anzupassen oder dein Profil zu sperren, stehst du mit leeren Händen da. Und die Plattformen möchten, dass du so lange wie möglich auf ihnen bleibst. Außerdem ändern sie ständig den Algorithmus, damit du noch mehr Content erzeugst oder deine Social-Media-Agentur, was viel mehr Ausgaben für dich bedeutet.


Die zweite Offenbarung war für mich die „419-Formel“. Das Buch greift die Forschung des Anthropologen Robin Dunbar auf, der herausfand, dass die biologische Grenze für bedeutungsvolle soziale Beziehungen bei etwa 150 Menschen liegt. Salernos 419-Formel im Buch ist die knallharte unternehmerische Erweiterung dieses Prinzips. Sie besagt, dass die maximale Anzahl an Kontakten, die du wirklich managen kannst, bei 419 liegt (150 Kernkontakte mal 2,8 für den erweiterten Kreis, gerundet). Alles darüber hinaus ist eine Illusion, eine lose Ansammlung von digitalen Kontakt-Phantomen.
Plötzlich wurde mir klar: Wozu brauche ich 4.265 Kontakte, wenn ich eh nur mit einem Bruchteil davon eine echte Beziehung aufbauen kann und unterm Strich kaum Umsatz rauskommt?
Deine Website ist dein digitales Eigentum – nicht dein Social-Media-Profil
Online ändert sich ständig alles. Heute bist du sichtbar in den sozialen Netzwerken, morgen hat der Algorithmus andere Regeln. Der einzige Ort, der dir wirklich gehört, ist deine Website.
Deine Werkstatt. Dein Meisterstück. Dein digitales Zuhause, das du selbst baust und kontrollierst.
Viele betreiben Social Media, als ginge es um ihr Leben. Mein Rat: Hör sofort damit auf … außer es bringt dir nachweislich mehr Umsatz, als es kostet.
Wenn ja, gratuliere – never change a winning team.
Wenn nein, dann rechne ehrlich nach. Wie viel ist deine Zeit wert?
Warum bin ich so deutlich?
Weil du deine wertvollste Ressource, Zeit und Know-how, in fremden Gärten verschwendest. Du gießt, düngst und pflegst Plattformen, die damit Milliarden verdienen, während deine eigene Website verstaubt.
Ich sehe es bei vielen meiner Kunden: Sie zahlen monatlich hohe Summen an Social-Media-Agenturen. Wenn ich frage, was konkret herauskommt – also Anfragen, Aufträge oder echte Kunden, höre ich fast immer dasselbe: „Keine Ahnung.“ „Wissen wir nicht.“ Oder ehrlich gesagt: „Nichts.“
Andere sagen dann: „Es ist gut fürs Branding.“ Schön. Aber was bringen dir 1.000 Likes, wenn keiner kauft? Oder wenn der Kunde 300 Kilometer entfernt wohnt und sowieso nie bei dir bestellt?
Oft werde ich gefragt:
„Roland, was soll ich machen: Social Media oder SEO?“
Die Antwort ist einfach. Wenn Menschen aktiv nach deinem Produkt oder deiner Dienstleistung suchen, hilft dir Suchmaschinenoptimierung (SEO). Das sind unter anderem Suchen wie „Elektriker Notdienst“, „Tischler in der Nähe“ oder „Zahnarzt Wien“. Dafür ist besonders Local SEO mit einem optimierten Google-Unternehmensprofil der richtige Weg.
Wenn du ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung anbietest, die noch niemand kennt, dann hilft dir Social Media.
Mach das aber nicht selbst. Das ist nicht deine Kernaufgabe. Suche dir eine gute Social-Media-Agentur oder schreibe mir über mein Kontaktformular. Ich empfehle dir dann jemanden, den ich persönlich kenne und dem ich vertraue.
Der nachhaltigere Weg ist aber ein anderer: echte Unternehmerkontakte statt Follower. Bau dir ein kleines, starkes Netzwerk auf. Unternehmer, die dieselbe Zielgruppe ansprechen wie du, aber keine Konkurrenz sind.
Ich bin seit über eineinhalb Jahren im BNI-Netzwerk, im Chapter Neusiedlersee. Dort arbeite ich eng mit einem Fotografen zusammen, der Businessfotos macht, und mit einem IT-Techniker, der Kassensysteme verkauft. Wenn ich eine Website für einen Elektriker erstelle, brauche ich Fotos. Wen werde ich empfehlen? Genau den Fotografen. Wenn mein IT-Techniker bei einem Gastronomen ein neues Kassensystem installiert und sieht, dass der Kunde eine schlechte Google-Bewertung hat, wen wird er empfehlen? Genau mich.
So entsteht echtes, lokales Empfehlungsmarketing. Und wenn du nicht in ein Unternehmernetzwerk eintreten willst, kannst du dein eigenes aufbauen, zum Beispiel über LinkedIn. Aber bitte: nicht mit 3.000 Kontakten. Mit 30, die wirklich zählen.
Die SEO-Perspektive: warum ich meine Profile nicht komplett gelöscht habe
Jetzt fragst du dich vielleicht: „Roland, wenn Social Media so schlecht ist, warum hast du deine Profile dann nicht alle gleich ganz gelöscht?“ Gute Frage. Die Antwort ist einfach: Ich handle strategisch. Eine radikale Entscheidung heißt nicht, alle Brücken abzureißen.
Als Local SEO-Experte weiß ich, dass Social-Media-Kanäle auch heute noch einen gewissen Wert haben. Sie senden wichtige „Signale“ an Google. Jeder Link von deinem Profil zu deiner Website zeigt Google, dass dein Unternehmen wichtig ist. Das gilt auch, wenn der Link technisch als „nofollow“ markiert ist. Es sind kleine Puzzleteile im großen Bild der Suchmaschinenoptimierung.
Der entscheidende Unterschied ist aber die Priorität. Früher habe ich versucht, dem Algorithmus zu gefallen. Heute ist mir völlig egal, ob der „Logarithmus“ mich hasst oder meine Beiträge seltener ausspielt. Ich nutze die Kanäle als das, was sie sind: einfache Verteiler, um auf den wertvollen Inhalt hinzuweisen, der auf meiner eigenen Plattform, meiner Website, liegt. Die Hauptarbeit, das Marketing, die Kundengewinnung, findet dort statt. Die Social-Media-Profile sind nur noch Nebenschauplätze.
Meine Zukunft von Social Media: Weniger Lärm, mehr echte Kontakte
Der Abschied von über 8.249 Social-Media-Kontakten war kein Verlust. Es war ein strategischer Gewinn. Ein Gewinn an Fokus auf das, was wirklich zählt. Ein Gewinn an Zeit, die ich nicht mehr mit sinnlosem Scrollen und Vergleichen verschwende. Und vor allem ein Gewinn an echten, wertvollen Geschäftsbeziehungen.
Der nachhaltige Weg zu mehr Sichtbarkeit und unternehmerischem Erfolg liegt nicht im lauten Schreien auf gemieteten Plattformen. Er liegt im Stillen, aber stetigen Aufbau von digitalen Werten auf deinem eigenen Grund und Boden: deiner Website. Konzentriere dich darauf, eine wertvolle Ressource für deine potenziellen Kunden zu schaffen, und die richtigen Leute werden dich finden.
Stell dir am Ende diese eine ehrliche Frage, bevor du den nächsten Kontakt annimmst: Gibt es echten Mehrwert für euch beide oder füllt ihr nur die Kontaktliste?
Finaler Aufruf: Hör auf zu hoffen und dich mit Menschen zu vernetzen, die dir keinen Mehrwert bringen, sondern fang endlich an zu handeln!


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FAQs – Häufig gestellte Fragen und Antworten
Was versteht man unter Social-Media?
Social Media sind Online-Plattformen und Apps. Über sie teilst du mit anderen Menschen Inhalte wie Texte, Bilder oder Videos und tauschst dich aus. Das Besondere daran ist, dass die Kommunikation nicht nur in eine Richtung geht. Du erstellst selbst aktiv Inhalte, kommentierst sie und vernetzt dich mit anderen.
Wie heißen die 5 größten sozialen Netzwerke?
Die fünf größten sozialen Netzwerke sind Facebook, Instagram, TikTok, WeChat und Snapchat. Oft nennt man auch YouTube und WhatsApp. Nach ihrer Größe liegt YouTube auf Platz zwei und WhatsApp auf Platz drei. Allerdings ist YouTube eher eine Videosuchmaschine und WhatsApp eine Messenger-App.
Warum Social-Media-Marketing?
Du nutzt Social-Media-Marketing, um deine Marke bekannter zu machen und gezielt mit deiner Zielgruppe zu sprechen. So baust du langfristig treue Kontakte auf und stärkst die Bindung zu deiner Marke. Allerdings ist der Zeitaufwand enorm, und wenn du keinen Inhalt mehr erstellst, verlierst du schnell wieder deine Sichtbarkeit.Â








